CDU Kreisverband Ostalb

Von der Smart City zum digitalen Dorf

Wie Digitalisierung auch in kleinen Kommunen gelingt – Diesem Thema widmete die Ostalb-CDU eine Diskussionsrunde im Zentrum für Digitale Entwicklung in Westhausen. Rund 40 Interessierte waren der Einladung des Kreisverbandes gefolgt und tauschten sich mit Experten zum Thema Digitalisierung im ländlichen Raum aus.
„Der digitale Wandel muss nicht nur in Aalen und Schwäbisch Gmünd aktiv gestaltet werden, sondern auch in den kleineren Kommunen und Teilorten des Landkreises“, bekräftigt Mit-Organisatorin Dr. Sarah Schmid-Nürnberg eingangs und verweist dabei auf die zentrale Herausforderung: Kleinere und ländliche Kommunen haben im Bereich der Digitalisierung spezifische Bedürfnisse, die nach passgenauen Lösungen verlangen.

Im weiteren Verlauf der Veranstaltung zeigten die vortragenden Experten praxiserprobte Ansätze auf: Aus Spiegelau im Bayrischen Wald war Bürgermeister Karlheinz Roth zugeschalten. Seine 3.800-Einwohner-Kommune gilt als Digitalisierungsvorreiter im ländlichen Raum und hat bereits zahlreiche Wettbewerbe in diesem Bereich für sich entschieden. „Es braucht eine stabile Vertrauensbasis zwischen Bürgern, Gemeinderat und Rathaus, damit der digitale Wandel gelingt“, betont er. Niedrigschwellige Angebote und ein Seniorenstammtisch hätten in seiner Kommune dazu beigetragen, die Akzeptanz des Prozesses zu stärken. Der CSU-Kommunalpolitiker wirbt für „Spaß an der Veränderung“, macht aber auch deutlich, dass es „immer eine Digital-Analog Balance geben muss und alle kommunalen Angebote natürlich auch weiterhin in analoger Form zur Verfügung stehen müssen“.

Welche digitalen Lösungen vor Ort umgesetzt werden können, stellte Dominik Magin vom Fraunhofer Institut am Beispiel der App „DorfFunk“ vor: Einer Kommunikationszentrale für ländliche Regionen, wo Bürgerinnen und Bürger sich nicht nur miteinander austauschen, sondern auch direkten Kontakt mit den Gemeindeverwaltungen aufnehmen können. Aus der Region berichtet anschließend der Smart-City Beauftragte der Stadt Aalen, Felix Unseld. „Digitale Lösungen dürfen keinen Inselcharakter haben. Wir brauchen stattdessen Ansätze mit Modellcharakter für die ganze Region“, so der Aalener Wirtschaftsförderer. In diesem Zusammenhang stellt er auch die Wichtigkeit interkommunaler Zusammenarbeit in den Vordergrund.

Nach einer lebendigen Diskussion danken die Moderatorinnen Pauline Borchard und Leonie Arnold Wolfgang Weiß vom Zentrum für Digitale Entwicklung, der Räumlichkeiten und Infrastruktur für die Hybrid-Veranstaltung zur Verfügung gestellt hatte. „Digitalisierung ist auch eine Chance für mehr politische Teilhabe und hat unseren Teilnehmern heute ermöglicht, sowohl virtuell wie auch in Präsenz dabei zu sein“, zeigten sich die beiden CDU-Kreisvorstandsmitglieder erfreut.

Die Ergebnisse der Veranstaltung resümierte abschließend der Vorsitzende der CDU-Fraktion im Kreistag und Bopfinger Bürgermeister Dr. Gunther Bühler: „Bei allen Prozessen müssen wir immer die Menschen und ihre Bedürfnisse mitdenken“, appelliert er und fordert: „Nicht jede Kommune kann und will das Rad neu erfinden: Wir brauchen praxiserprobte Standardlösungen, starke Hochschulen in der Fläche, die den Wissenstransfer unterstützen und Bürokratieabbau, um die Kommunen zu entlasten“.







Organisation und Vorbereitung der Veranstaltung:
Leonie Arnold
Pauline Borchard
Dr. Sarah Schmid-Nürnberg