Norbert Barthle MdB
Ich bin dankbar für jeden einzelnen dieser Tage. Es ist kein Job wie jeder andere, sondern eine der wichtigsten und schwierigsten Aufgaben, die unsere Demokratie zu vergeben hat. Jeden Tag war ich mit neuen Anfragen und Problemen konfrontiert, jeden Tag versucht man, die Lage in seinem Wahlkreis zu verbessern. Daß ich nicht ganz erfolglos war, zeigt sich vor allem bei den großen Verkehrsprojekten B 29 und B 14; in den letzten Jahren konnte ich zudem Millionen Euro auch für den Breitbandausbau in meinen Wahlkreis leiten –die digitale Infrastruktur kommt ebenfalls voran.
Auch im Deutschen Bundestag habe ich zumindest ein paar Fußspuren hinterlassen. Nach vier „Lehrjahren“ im Finanzausschuss wechselte ich bereits 2002 in den Haushaltsschuss. Von 2009 bis 2015 war ich haushaltspolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion und damit direkter Ansprechpartner für Bundeskanzlerin Merkel und Finanzminister Schäuble, wenn es um die Verwendung der Steuermilli-arden ging. In diese Zeit fielen einerseits die zahlreichen Krisen (Euro, Griechen-land, Bankenpleiten), für die ich einer der zentralen Ansprechpartner auch für die Medien in Deutschland und Europa war. Diese Jahren haben brutal geschlaucht, dennoch möchte ich sie nicht missen; die Erfahrungen waren sehr intensiv. Auf der anderen Seite steht als großer Erfolg das Erreichen der „schwarzen Null“, also der Verabschiedung eines Bundeshaushalts ohne Neuverschuldung. 2014 haben wir er-reicht, woran zahlreiche Koalitionen vor uns – seit 1969! – gescheitert sind: mit dem Geld der Steuerzahler auszukommen und den Schuldenberg für künftige Gene-rationen nicht weiter zu erhöhen. Darauf bin ich wirklich stolz!
Die letzten beiden Wahlperioden wechselte ich dann auf die Regierungsbank und diente als Verkehrsstaatssekretär (2015-2018) bzw. aktuell im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Auch wenn mir alle Aufgaben durchweg Freude gemacht haben, so muss ich doch feststellen, dass die aktuelle Tätigkeit im BMZ mit Abstand die schönste Aufgabe war. Zusammen mit einem großartigen Minister Gerd Müller haben wir konkret etwas bewegt und ver-bessert – das erfüllt mich wirklich mit Dankbarkeit.
Doch das ist Vergangenheit, die Zukunft gehört Inge Gräßle – packen wir alle mit an, daß sie mit einem tollen Ergebnis gleich richtig durchstarten kann in Berlin!